📙 Wozu eigentlich eine Veröffentlichung «Historische Verbrecher» mag sich mancher fragen. Die Frage besteht zurecht. Bekanntlich waren in der Kriminalgeschichte viele Verbrechen so fürchterlich, dass sie ganz schnell mit dem Schleier des Vergessens bedeckt werden sollten, jedenfalls, soweit es den Nichtkriminologen und den Nichtkriminalisten betrifft. Andererseits kann es für viele Berufe – Kriminalisten, Soziologen, Politologen, Historiker usw. – von Bedeutung sein, in aller Kürze das Leben und den Werdegang der berüchtigtsten und dubiosesten Verbrecher zu kennen. All diese Menschen, ob sie nun Attentäter, Mörder, Vergewaltiger, Hochstapler, Geldfälscher oder Bandenführer waren, haben sich bewusst außerhalb der Gesetze gestellt. Abgesehen von dem Bewusstsein, dass die Kenntnis dieser Verbrecherlaufbahnen mit ihren teils schrecklichen Höhepunkten und meist traurigem Ende, aus der Kriminalgeschichte nicht mehr wegzudenken sind, erkennt man gerade auf dem Gebiet des Bandenwesens, des Attentats, des Sexualverbrechens, der Brandstiftung und der Gewaltverbrechen, eine Vielzahl von Parallelen zur heutigen Zeit. Der Leser findet in dieser Reihe nicht nur gestandene Berufsverbrecher, die sich ihr Leben lang nur auf der schiefen Bahn bewegten, sondern auch sehr junge Gesetzesbrecher. Doch auch sie mussten mit langen harten Strafen rechnen, wenn sie erwischt wurden. Einige von ihnen wurden zum Tode verurteilt, andere starben schon vor ihrer Verhaftung eines gewaltsamen Todes. Man entdeckt vor allem, dass sich das alte, längst abgegriffene und oft anscheinend sogar widerlegte Wort «Verbrechen machen sich nicht bezahlt», tatsächlich in hunderten und aber hunderten Fällen bewahrheitet hat.