📕 Mit einem 'Vorspiel in Oberen Rängen' setzt der abschließende Band des Romans ein, um dann von Josephs Zeit im Gefängnis zu erzählen und davon, wie er nach drei Jahren daraus freikommt: die Priester Ägyptens können des Pharao Amenhotep Traumgesicht nicht deuten, und man holt Osarsiph, also Joseph, aus seiner Grube; er vermag die Träume als mythische Ankündigung sieben fetter und sieben magerer Jahre zu erkennen, und er gibt Pharao den Rat, nach einem weisen Mann zu suchen, der die Fülle der fetten Jahre in die Zeit der mageren hinüberzuretten vermöchte. Pharao, von Josephs Klugheit beeindruckt, wählt ihn selbst "zum Herrn des Überblicks": "Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein." Joseph erfüllt sein Amt aufs getreueste und erhält den Beinamen: Der Ernährer. - Die Dürre treibt die Hirten aus Kanaan und Hebron auf der Suche nach Hilfe nach Ägypten; es kommt zum Wiedersehen von Joseph und seinen Brüdern, die Zeit des "Nachkommenlassens" bricht an: "Jaakob löste sich von seiner Statte und brach auf mit Herden und Habe, mit Söhnen und Sohnessöhnen, mit Töchtern und Tochtersöhnen." Und als sie zusammentrafen, "ließ er es nicht geschehen, das Joseph ihm um den Hals fiel und sein Gesicht an seiner Schulter barg, wie er wollte, sondern hielt ihn von sich ab bei den Schultern, und seine müden Augen forschten und suchten... und erkannte ihn nicht. Es geschah aber, daß dessen Augen sich beim Anschauen langsam und bis zum Überquellen mit Tränen füllten; und wie ihre Schwärze in Feuchte schwamm, siehe, da waren Rahels Augen... und er erkannte ihn, ließ sein Haupt sinken an die Schulter des Verfremdeten und weinte bitterlich."