Die Weltanschauung des Alten Orients (Classic Reprint) 12+

📒 Excerpt from Die Weltanschauung des Alten OrientsDer Anfang der Umgestaltung unsere1 Auffassung datiert von dem Tontafelfunde von el Amarna in Ägypten, der Residenz des Ketzerkönigs Chuenaten Amenophis IV. Hier trat uns mit einem Male in handgreiflicher Weise die Tatsache entgegen, daß um die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr., in einer Zeit, als das damals unter ägyptischer Herrschaft stehende Pa lästina noch kein Volk Israel kannte, der gesamte vordere Orient sich der babylonischen Keilschrift bediente, um miteinander zu verkehren, und daß nicht nur die babylonische Sprache, sondern sogar ein von den verschiedenen Völkern und Schreibern miß handeltes und zurechtgestutztes Babylonisch, eine lingua franca des alten Orients, demselben Zwecke diente. Und nicht nur an den Pharao wird von den Königen Vorderasiens in dieser Weise geschrieben, nicht nur seine palästinensischen Untertanen bedienen sich dieses Verkehrsmittels, sondern der Beherrscher des Landes der Hieroglyphen selbst laßt Keilschrift und Baby lonisch in seinen Antworten gleichfalls mißhandeln. Eine solche Handhabung einer Schrift und Sprache ist natürlich undenkbar ohne eine gewisse Vertrautheit mit den Geisteserzeug nissen des betreffenden Volkes oder vielmehr umgekehrt, sie ist das Zeugnis dafür und für eine, wenn nicht gleichzeitige, so voraufgehende Herrschaft dieses Volkes in politischer wie geistiger Beziehung. Der Einfluß und die Bedeutung des Fran zösischen seit dem Zeitalter des roi soleil ist die uns z...