📘 Excerpt from Beethoven's JugendUeber die bisherigen Biographien brauche ich mich hier nur kurz auszulassen. Denn Beethovens Jugend ist in ihnen durchaus stiefmutterlich behandelt, und es hat mei stens einer dem Andern ohne eigene Kritik und ohne weitere Forschung einfach nachgeschrieben.Zunachst das zweibandige Werk eines unserer beden tendsten Fachgelehrten: „ludwig van Beethoven, Leben und Schaffen von A. B. Marx, Berlin, 0. Janke 1859. Hier verweise ich den Fachmann auf die Kritik des Amerikaners Alexander Thayer in Wien, der sich seit Jahren ebenfalls auf das Sorgfältigste mit Beethovens Le ben beschaftigt und den Werth jenes Buches nach seiner biographischen Seite hin mit ebenso rucksichtsloser wie kenntnissreicher Sicherheit'festgestellt hat in Dwight's J our nal of Music Boston 1860 Nr. 420. Und leider ist zu bemerken, dass auch in der 2. Ausgabe des Buches, die im vorigen Jahre erschien, der würdige Autor es nicht für nothig be funden hat, uber die Tilgung kleinerer Irrungen hinaus nun auch zu eigener Durchforschung des Materials uber zugehen. Es scheint eben, als wenn hier das Biographische nur zur nebensächlichen Illustration zu des Meisters Schaffen die nen solle. Und dass dieses, die ästhetisch-kritische Be sprechung von Beethovens Werken den Hauptwerth des Eu ches ausmacht, habe ich vor kurzem in einem Aufsatz der Zeitschrift Orion Hamburg, Hoffmann und Comp. II 1. S. 73 f. Dargethan, werde aber den Werth jener Ana lysen erst dort vollig wurdigen könn...