📖 Excerpt from Briefe an George Sand: Mit Einem EssayDas bedeutet: Flaubert hat jetzt Werke zu be haupten; Werke, deren er nicht immer sicher war, die er manchmal verleugnet hat. „ich hasse die bürger liche Poesie, die Familienkunst, obwohl ich selbst welche schreibe. Um so weniger durften andere daran rühren. Das Werk konnte seinem Meister Zweifel und Qual machen, so blieb es doch das Werk seines Schicksals. Mochte er es unvollkommen aus dem Marmor geschlagen haben, so hatte es„ doch, schon vor ihm, darin gesteckt. Die göttliche Folge richtigkeit des Schaffens machte in diesem, wie injedem wahren Kunstlerbewnßtsein, die Kritik zu einem Popanz. Da das Werk nun geschehen ist und dasteht: was soll Reden? Redet man gegen das Weltall und seinen Schöpfer? Schreibt Artikel gegen eine Pflanze? Worte über den Sternenhimmel hin und ein wenig gesmochene Luft auf einen Halm oder einen Wald gehaucht: das ist Kritik. Vielleicht konnte sie einmal von innen kommen und das stumme Werk redend machen; konnte ein Kritiker alles schon gewesen sein, was der Dichter selbst einst war: Nil schiffer, griechischer Rhetor, Pirat und Monch, Seiltänzer und byzantinischer Kaiser, und konnte auch das hier entstandene schon erlebt haben. Aber es war unwahrscheinlich, daß diese ideale Kritik einem andern zu Gebote stand, als dem Autor. Und es blieb schwer begreiflich, wie jemand sich einbilden konnte, er habe Macht über das Werk eines andern. War's ein Eigener, der Kritik trieb, wie sainte-beuve, dann stau...