📖 Excerpt from Des Münsterischen Humanisten Johannes Murmellius: De Magistri Et Discipulorum Officiis Epigrammatum Liber; Zum Ersten Male in Einem NeudruckeKalendas Novembris. Wie kam Murmellius nach Münster? Unter welchen Lebensverhältnissen hat er die Schrift verfasst, und was hat er mit ihr beabsichtigt? Diese Fragen bedürfen der Beantwortung. Damit wir den Dichter ganz verstehen können. Am leichtesten und sichersten holen wir uns, wenigstens über die beiden ersten Punkte, Rat in Reichlings oben schon erwähnter Biographie des Murmellius, durch welche die Forschung über unseren Humanisten in den wesentlichsten Teilen als abgeschlossen betrachtet werden kann. Wir erfahren dort, dass der 1480 in der anmutigen geldrischen Stadt Roermond geborene, zunächst in der trefl'lichen Schule des Alexander Hegins zu Deventer, dann auf der Universität zu Köln ausgebildete talentvolle Jüng ling im April 1500 von Rudolf von Langen als. Lehrer an der Domschule zu Münster angenommen, im Jahre 1508 aber wegen Streitigkeiten mit Timann Kemner, dem Rektor der Anstalt, an die Ludgerischule der Stadt übergesiedelt und erst um 1512 als die Feindschaft einigermassen beigelegt war, an d1e Domschule zurück gekehrt sei. Im Jahre 1510, als er unsere Epigramme schrieb, war Murmellius also an der Ludgerischule thätig, und diese muss demnach in der Vorrede des Werkes mit der „celeberrima huius clarisdmae urbis schola gemeint sein. Wenn wir bedenken, dass die Schrift gerade in die Zeit der bittersten Feind...