📓 Excerpt from Peire Cardinal: Ein Satiriker aus dem Zeitalter der AlbigenserkriegeDie Pessimisten sind nicht haufig unter den Trobadors. Die meisten' von ihnen tun als wäre immerzu Sonntag und Liebesfrühling. Wenn je der Ernst des Lebens sie erfaßt, wenn sie alt, unglücklich und fromm werden, so pflegen sie zu verstummen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nur wenige, wie Marcabru z. B. Oder wie Bertran von Born, er kennen auch die dunkeln, die wilden und kriegerischen Seiten des Daseins; aber sie haben selbst daran als an einer Würze des allzu süßen Lebens ihre Freude. Von gelegentlichen Aus brüchen des Mißmuts bleiben freilich die bestgelaunten Sänger nicht frei; herbe und gar grimmige Sirventese sind uns in stattlicher Anzahl erhalten; aber von Weltschmerz und tieferer Müdigkeit finde ich die ersten Spuren wenn man sich von den Todesseufzern schmachtender Minnediener nicht will täu schen lassen erst bei einem verhältnismäßig späten Troha dor, bei Peire Cardinal. Sein ältester Biograph, Miquel de la Tor, erzählt, daß „er wohl hundert Jahre alt sein mochte als er starb, so daß der Wurm etwas langsam an ihm genagt hätte. In der Tat, wenn man der Stimmung seiner Lieder nachspurt, so findet man eine zögernde, allmähliche Loslösung von den natürlichen Freuden und Leiden, ein schrittweises Er kalten und Ermüden der inneren Teilnahme am menschlichen Treiben, eine nur langsam erstiegene Lebensferne.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and c...