📖 Excerpt from Zur Chronologie der Indogermanischen SprachforschungBei keiner Betrachtung der Sprache, selbst nicht bei der Analyse der Formen, ja bei der Feststellung von Lautgesetzen kann man des Be griffs der Analogie entrathen, die etwas rein geistiges und, so weit ich sehe, dem Naturleben fremdes ist. Der Acc. Pl. Mil.ezg wird sich aus den Grundformen nah-r; oder nah-ag schwerlich, sondern nur aus der trägen Gewohnheit erklären lassen den Accus. Pl. Dem Nom. Pl. Gleich zu bilden. Gleich geistig ist der Trieb der Dift'erenzirung, der sich ebenfalls deutlich wahrnehmen lässt. Ihm verdanken wir es, dass aus der gemeinsamen W. Ar im Griechischen drei nach Laut und Bedeutung geschiedene rip 59 69 hervorgingen. So blickt hier über all aus dem scheinbar rein sinnlichen ein geistiges hervor und nur die gemeinsame Berücksichtigung von beiden führt zur vollen Einsicht. Auch insoweit jene Gemeinschaft der Sprach mit der Na turwissenschaft eine wirklich berechtigte ist, findet sie doch wohl besonders mit denjenigen Naturwissenschaften statt, die wie die Geo logie und Paläontologie sich mit veränderlichen, im Laufe der Zeiten sehr verschiedenartigen Objecten befassen. Wenn Max Müller die Anwendung des Wortes Geschichte auf die Sprache ablehnt, so be quemt er sich da wohl mehr einem engen specifisch englischen Ge brauche des Wortes history an. Wir sind, und gewiss mit Recht, gewohnt der Sprache Geschichte zuzusprechen. Denn wo ein. Werden ist, da ist Geschichte. So gut es von Object...