📙 Bis heute ist Energie in Deutschland zu jeder Zeit in jeglicher Form und in hoher Qualität verfügbar. Nach subjektiver Einschätzung betrieblicher Akteure galt Energie bisher deshalb eher als ein Hilfsmittel als ein Produktionsfaktor. Dies, in Kombination mit dem relativen Preisvorteil im Verhältnis zu anderen Produktionsfaktoren, führte z.T. zu einer geringen Motivation, Energie effizient einzusetzen. Diese Prinzipien stehen in Deutschland aber vor einer Neuordnung. Gründe hierfür sind der schnelle Atomausstieg und die durch den Energiehunger Asiens schneller voranschreitende Erschöpfung der Energiereserven. Die vorausschauende, organisierte und systematisierte Koordinierung von Beschaffung, Wandlung, Verteilung und Nutzung von Energie in Unternehmen kann unter dem Begriff betriebliches Energiemanagement zusammengefasst werden. Dieses sieht vor, dass Energieverbrauchs- und -kostenentwicklungen sowie Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz mit Hilfe von Kennzahlen und Kennzahlensystemen proaktiv gesteuert werden. Im Gegensatz zur hohen Relevanz von Kennzahlen und Kennzahlensystemen für das betriebliche Energiemanagement steht der Wissensstand über deren gezielte Entwicklung. An diesem Defizit wird in der vorliegenden Arbeit angesetzt.