📖 Dieses Buch hat das Ziel, das in der Byzantinistik relativ wenig erforschte Thema der Obstkonsumation in byzantinischer Zeit zu behandeln. Der Hauptteil befasst sich mit der Obstterminologie. Im Gegensatz zu den Obstbezeichnungen in der Antike sieht man im byzantinischen Griechisch die Tendenz, eine spezifischere Terminologie zu benützen. Aus den Quellenangaben läßt sich weiters schließen, dass die Byzantiner diejenigen der Früchte als Obst bezeichneten, die von einem Gehölz stammen und/oder süßen Geschmack haben. Weiters wird die Konsumation von Obst behandelt. Da man frisches Obst nur in einer begrenzten Periode genießen konnte, ermöglichten verschiedene Konservierungsmethoden den Obstverzehr über einen längeren Zeitraum. Anschließend wird der Anteil von Obst an der Alltagsernährung präsentiert. Er variierte bei den verschiedenen Gesellschaftsschichten: während die Reichen Obst als Nachspeise genossen, war es einer der Hauptteile der Ernährung der ärmeren Leute. Zum Schluss wird die Rolle des Obstes in der Ernährung der Mönche untersucht. Wichtig war bei dieser Gruppe die Position der frühen Mönchsväter, von denen manche diese Konsumation während der Fastenzeit oder bei strenger Askese ausschlossen. Die erhaltenen Klostertypika zeigen allerdings, dass dies Einzelfälle darstellten und Obst gewöhnlich ein wichtiger Teil der Mönchsernährung war.