📒 Excerpt from Zeitschrift für Vergleichende Litteraturgeschichte, 1894, Vol. 7Die Art, wie auch hier und mehr noch in der Fortsetzung und den Nachahmungen der Argenis, der cortegiano für sein Ideal, den ersten Günstling eines Herrschers, herangebildet wird, ist in ihrer Naivetat ein scharfer Spiegel für jede Zeit, die sich anschickt in ver steckterer Weise und in weniger festen Formen das Wesen oder Un wesen jener Tage zu wiederholen. Es ist der Kanon des Servilismus, die getreue Weisung, wie man es anzustellen habe, dafs die Person des Herrschers sich stets in unnahbarer Höhe über ihrer Umgebung fühle, immer Recht behalte, immer „sonne sei. Phaeton und Icarus, das sind die warnenden Beispiele, die dem Buhler um Fürstengunst vorgestellt werden. Der Fürst selbst ist die unbestrittene ewig gerechte unfehlbare Sonne der Zeit, der Baum, um den sich der „schwache Epheu schlingt Rucksichtslose Niederhaltung der Oligarchie, scho nungslose Ausrottung aller Frondeurs sind Mafsnahmen die dem Herrscher zur obersten Pflicht gemacht werden. Diese wirken ver hängnisvoll nach unten als Verführer zur Rebellion, jene nach oben durch Storung der stetigen monarchischen Erbfolge. Das beste Mittel ist, ihnen von vornherein auch nicht das geringste Machtmittelchen anzuvertrauen. Auch hier ist endlich wieder die letzte Auskunft das alte caesarische „divide et impera.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis b...