📘 Excerpt from Bulletin International De L'académie des Sciences De Cracovie: Classe De Philologie, Classe D'histoire Et De Philosophie; Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau; Philologische Klasse, Historisch-Philosophische Klasse; Année 1904Dagegen stimmt die Anschauung Groddecks über Ziel und Auf gabe der griechischen Tragödie, daß besonders die Dramen des Äschylos, Sophokles und Euripides keine von vornherein bezweckte ethische und politische Absicht verfolgten, mit der Auffassung Goe thes und Mickiewicz, über wahre Kunstwerke überein, daß nämlich dieselben ein didaktisches Ziel allerdings nicht bezwecken, daß sie weder loben noch tadeln, daß ihnen aber trotzdem eine allseitige Lehre unwillkürlich entströmt. In der unzeflrennlichen inneren Dreieinheit: der Religion, Poesie und Philosophie, betonte Grod deck am stärksten, und dies am Vorabend der polnischen Roman tik, die nie alternde Erhabenheit der griechischen Poesie und Lite ratur. Er verstand es, die Liebe zur altertümlichen Poesie mit sei nem eigenen Leben und dem seiner Schüler in Einklang zu brin gen. In der denkwürdigen Vorrede von Mickiewicz über die ro mantische Poesie in der Ausgabe seiner „gedichte v. J. 1822 fin den sich deutliche Anklänge an Groddecks Gedanken. Besonders in dem Abschnitte über die Griechen und Römer, denen Mickie wicz in dieser Vorrede sehr viel Platz eingeräumt hat. Vorzüglich hebt Mickiewicz nach dem Beispiele Groddecks die Anerkennung der „volkspoesie bei den Griechen mit...