📗 Excerpt from Angelika KauffmannDas herrenbervußtf ein ift ben 11)älblern f eit vielen 3ahrhunberten aneraogen morben. Il)ährenb nämlich rings um fie her, im £echtal fomohl wieim allgäu, bie bäuerliche Bevöllerung unter bem Joch von fleinen reichsunmitteßarm Baronen feuf3te burften bie Bregen3er fich faft uneinge fchränlter Sreiheiten erfreuen, benn bie iaiferliche Dogtei, ber fie gehorchten, unterfchieb fich nur gang wenig von ber nad7fichtigen Derwaltung einer im 05runbe unabhängigen Bauernrevublil. Die beut fchen unb öfterreichifchen £anbleute bes adyt3ehnten Jahrhunberts mögen alle mehr ober minber ähn liche Derwanbte bes „bonhomme Misere fran. 3öfifchen flngebentens gewefen fein; ber wälbleri= iche hofbefiher foll iebenfalls fchon bamals feinen ideg burchs Sieben erhabenen hauptes unb als ein gar fröhlicher, fchlagfertign, leclet ®efell genommen haben. Rafch unb gewanbt, faft lönnte man fagen routiniert, voll Unternehmungsgeift, 3u Scher3 unb Ileclerei ieber3eit aufgelegt elaftifch in feinen Bewegungen, gang, unb gar nicht bäuerifch ge fleibet, fo ungefähr f chilbert ®vvermann ben Bre= gen3er bes vorigen unb vorvorigen Jahrhunberts. Idas müffen nun vollenbs gar bie frauen, in ihrer alten anmutigen Eracht unb ber glücflichen Unbefangenheit ihres idefens, für ent3iiclenbe diefchövfe gewefen fein! ®hne jebe Spur von Derlegenheit ober Unruhe, melben vergilbte Reif e briefe, beantworten fie bem Sremben feine fragen unb fchauen ihn mit ihren großen, fchbnen, meift tinblichen Euge...