📗 Die in diesem Band zusammengestellten Forschungsbeiträge behandeln allesamt die "Mystagogie Jesu" als das Herzstück der christlichen Lehre von der Vergöttlichung des Menschen durch die im Glauben selbst anwesende Gottheit Jesu Christi. Die patristische Theosis-Lehre ist gemäß ihrer eigenen Intention jedoch nicht im Sinne einer sakramentalen Heilsvermittlung durch eine kirchliche Hierarchie misszuverstehen, sondern als unmittelbare mystagogische Einwohnung Christi im Geiste selbst, der durch den Glauben erleuchtet und in seinem Wesen grundlegend verwandelt ist. Die "Theosis" ist also nicht als Meta-Theologie einer prästabilierten Amtskirche zu begreifen, die göttliche Teilhabe an Andere vermitteln zu können für sich beansprucht, sondern einzig und allein als "Mystagogie" der durch die Einwohnung Jesu bereits Vollkommenen, welche die sakramentale Kulthandlung aus der symbolbildenden Tätigkeit des Gott in sich fassenden Nous selbst hervorgehen lässt. Diese hierurgische oder symbolbildende Tätigkeit, durch die der gottförmige Nous - welcher der eingegossene Glaube selbst ist - seine Wirklichkeit mit dem äußerlichen Ding des Kultes verbindet, um es zur sakramentalen Kulthandlung zu erheben und mit der inneren göttlichen Mystagogie im Geiste selbst zu vereinigen, begründet die "Konsekration" nicht in einem kirchlichen Kultmythos, sondern allein in der göttlichen Erfahrungswirklichkeit "christlicher Theosophie" (Dionysius Areopagita, De mystic...