📒 Seit der so genannten "Kleinen Parlamentsreform" von 1969 erhalten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages finanzielle Ressourcen zur Beschäftigung verschiedener Kategorien persönlicher Mitarbeiter. Die vorliegende empirische Studie beschäftigt sich mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Bundestagsabgeordneten. Sie beruht auf 382 Interviews, die in der 14. und 15. Legislaturperiode mit Abgeordnetenassistenten aller im Bundestag vertretenen Parteien geführt wurden.
Nach einem kurzen Überblick über Institutionalisierung, Rahmenbedingungen und historische Entwicklung des Berufsbildes werden die wissenschaftlichen Mitarbeiter in das Gefüge interner und externer Beratungseinrichtungen des Deutschen Bundestages eingeordnet. Darüber hinaus wird für die sich anschließende Auswertung der Interviews eine Typologie denkbarer Tätigkeitsprofile der Abgeordnetenassistenten entwickelt und die Bedeutung von Informations- und Wissensmanagement für die Arbeit im Abgeordnetenbüro systematisch dargelegt.
Den Kern der Untersuchung bilden die Auswertung und Analyse der 382 Mitarbeiterinterviews. Die empirische Studie richtet ihren Fokus auf Ausbildung und berufliche Laufbahn der wissenschaftlichen Mitarbeiter, auf ihren Arbeitsalltag im Abgeordnetenbüro sowie auf ihr Informations- und Fortbildungsverhalten. Ein Exkurs beleuchtet die Nutzung und Einstellung der wissenschaftlichen Mitarbeiter gegenüber den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages. Im Anschluss daran wird die Rolle der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik untersucht ebenso wie ihre Beratungstätigkeiten gegenüber den Abgeordneten.
Die Studie zeigt, dass Informations- und Wissensmanagement zur zentralen Aufgabe der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Rahmen ihrer Tätigkeit im Abgeordnetenbüro geworden ist. Sie koordinieren die das Büro erreichenden und verlassenden Informationsströme, machen relevante Informationen ausfindig, ordnen sie und bereiten sie für den parl