📓 Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rätselhaftigkeit des Parzivalprologs war der explizite Gegenstand meiner Dissertation mit dem Titel: „Würfelwörter und Rätselbilder im Parzivalprolog Wolframs von Eschenbach" (2000, Köln). Das Ergebnis der folgenden Untersuchung führt zu der Erkenntnis, dass es sich bei diesem außergewöhnlichen Prolog der Form nach um ein Schicksalsrätsel handelt. Diese These möchte ich anhand des Textes belegen und mich dabei auf die Deutung des ersten Teil des Parzivalprologs, das „vliegende bîspel" und den „Hasenvergleich" beschränken.In Form der „bickelwort"-Metapher erlangten Würfel - im historischen Literaturstreit zwischen Gottfried und Wolfram um literarische Konzepte - eine schicksalhafte Bedeutung. Durch eine wissenschaftliche Analyse von Formen und Funktionen der historischen Würfel konnte Einblick in die Verrätselungstechnik Wolframs bei der Konzeption des Parzivalprologs gewonnen werden. So ließ sich erklären, was mit der Verwendung von „bickelwörtern", dem Vorwurf Gottfrieds v. Strassburg an die Adresse Wolframs, gemeint war, nämlich die Verwendung von Wörtern mit sich wandelnder Bedeutung (Äquivokationen), die Wolfram bewusst als literarisches Mittel benutzt hatte, um den Text des Parzivalprologs als Zugangsrätsel zum Roman zu konzipieren.Würfelwörter dienen als Mittel des verstehenden Umgangs mit Sprache - etwa zu...