📗 Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1.3, Universität Zürich (Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL)), Veranstaltung: Das Geheimnis in der Literatur (Basisseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen der medizinischen Welt eines Davoser Sanatoriums im frühen 20. Jahrhundert thematisiert Thomas Manns Roman "Der Zauberberg" die damals relativ neuartige Diagnosetechnik der Röntgenstrahlung. Diese Technik, deren Eigenheit in der Sichtbarmachung von Verborgenem liegt, macht das Innere des Menschen zu ihrem Erkenntnisobjekt. Das Kapitel „Mein Gott, ich sehe!" handelt nun von der „Durchleuchtung" des Romanhelden Hans Castorp und seines Vetters Joachim. Darin entfaltet sich eine Spannung, die bezeichnend ist für die „fieberhafte Hermetik" des Zauberbergs, in welcher der junge Ingenieur der "flachländischen" Arbeitswelt beraubt wird. Er gibt sich stattdessen der Steigerung hin, die seine siebenjährige Verzauberung zeitigt. Die bühnenhaft exponierte Lage des Sanatoriums beherbergt viele Persönlichkeiten, durch welche eine jeweilige Geistesströmung waltet, die sie im Angesicht ihrer Krankheit als Lebensentwurf verkörpern. Auf diesem ideellen Schauplatz entflammt ein Konflikt immer wieder an der Stelle, wo das Menschsein durch die Krankheit seiner Selbstverständlichkeit enthoben und damit fragwürdig wird. In dieser Fragwürdigkeit steht die Wissens...