📓 Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sinnliche Verführungskraft Don Juans hat nicht nur die Frauenwelt fasziniert, sondern die Motive seines Handelns haben zahllose Interpreten aufgegriffen. Es gibt Hunderte von Don Juan-Gestalten und unterschiedlichste Deutungen seines Verführerdaseins, die sich im historischen Wandel weiterentwickeln. Der Don Juan des siebzehnten Jahrhunderts präsentiert sich am Anfang als Gotteslästerer und Verführer aller Frauen, der unter Vorspiegelung einer falschen Identität handelt oder durch Heiratsversprechen viele Frauen entehrt und sie getäuscht zurücklässt. Am Ende wird der Sünder für seine vielfachen Frevel zur Rechenschaft gezogen und durch himmlische Rache bestraft. Die Renaissance stellt Don Juan als Rebell dar, der die gesellschaftlichen Normen infrage stellt. Im 19. Jahrhundert dann beginnt Don Juan einen Platz in der Philosophie einzunehmen. In Gestalt der Mozartschen Don Giovanni bestimmt Kierkegaard Don Juans Verführungszwang als ‚sinnlich-erotisch'. Ein Jahrhundert später erscheint er Camus als Prototyp des absurden Menschen, der eine sinnliche Existenz lebt. Mit dem Einbruch der Männlichkeitskrise wird im 20. Jahrhundert versucht, „einen potenten verführerischen Don Juan zu demontieren". Es findet eine Rollenverkehrung statt, und der Jäger der Frauen wird zu ihrer Beute.Trotz der Vielfalt an Adaptation...