📓 "Die große Epoche, welche uns den Blick über drei vollständige Jahrhunderte eröffnet, beginnt mit der Emanzipation des deutschen Volkes von dem Joche einer erdrückenden geistigen Despotie und schließt mit einem nicht minder wichtigen Ereignisse, mit der Entwicklung eines freieren Volkstums, mit der Erlösung der Nation von monarchischer Willkür.Die Reformation mußte wegbahnend vorangehen, wenn das letztere historische Ereignis eintreten sollte. Die dazwischen liegenden Jahrhunderte sind das wenn auch hier und dort unbewußte Streben nach dieser Freiheit, und auch in der Geschichte unserer Stadt wird sich dieser Grundgedanke immer herausstellen. Wir können jedoch diesen umfangreichen Zeitraum in mehrere Abschnitte teilen, welche bemerkbar gemacht zu werden verlangen. Der erste Abschnitt geht von der Vernichtung des starren, zu bloßem Formelwesen verflachten Katholizismus aus, beleuchtet die Verfolgungen, welche er über den widerstrebenden Protestantismus verhängt, läßt uns daneben einen freudigen Blick auf die Mündigkeit und Selbständigkeit des Volkes werfen und führt uns bis zu dem Punkte, wo der Protestantismus, siegend über seinen Gegner, sein fortstrebendes Prinzip verleugnet, im Müßiggange erstarrt, im Siege übermütig und unleidlich geworden ist." [...]Der Historiker Karl Große beschreibt in dem vorliegenden Band die Geschichte der Stadt Leipzig seit der Einführung der Reform-Bewegungen. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalaus...