📗 Von Indien werden viele Besucher in den Bann gezogen, weil es sehr fremdartig ist und weil die Religion so allgegenwärtig ist. Sie drückt allen anderen Lebensbereichen ihren Stempel auf. Indien gehört in vieler Hinsicht ins Guinness-Buch der Rekorde. In Indien ist die Wiege gleich zweier Weltreligionen (Hinduismus und Buddhismus). Die Offenheit des Hinduismus in Fragen des Glaubens und der Weltanschauungen ist bemerkenswert. Die tiefe Gläubigkeit hat Wunderwerke der Architektur entstehen lassen. Auch hat das Land brillante Wissenschaftler, Computerfachleute, Ärzte und Philosophen hervorgebracht. Die Mathematik etwa, die zum Berechnen der Opferplätze benötigt wurde und von der die ganze Welt profitiert, hat von Indien wesentliche Impulse erhalten. Gleichzeitig wirkt das immer noch weit verbreitete Kastensystem, das religiöse Wurzeln hat, als gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungsbremse par excellence. Der indische Wirtschaftswissenschaftler Deepak Lal schätzt, dass es in Indien 2000 Jahre lang - von 300 v. Chr. bis 1700 - zu keiner Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens gekommen ist. Auch zählt die Unterdrückung und Diskriminierung des weiblichen Geschlechts zu den religiös bedingten Schattenseiten des Subkontinents. Nach dem Aufzeigen der historischen Wurzeln der indischen Religions-philosophien stellt die Autorin zunächst die Grundelemente des Hinduismus dar. Dem hinduistischen System, das sich wie der Buddhismus aus dem Brahmanismus heraus entwickelt hat, wird dann die ...