📘 Wahrscheinlich hat der, jedenfalls bei der Jagd nach den besseren und gut entlohnten Arbeitsstellen, noch die besten Chancen, der die doppelten Anforderungen des Arbeitsmarktes frühzeitig in sein Inneres aufgenommen hat. Er muss deshalb in seinem Verhalten in einer für ihn und andere besonders glaubhaften, wenig gespielten Weise sich als marktfähig und verwertbar anpreisen.Dem Einzelnen, dessen Arbeitskraft vom Unternehmer eingekauft wird, erscheint jedoch seine erfolgreiche Selbstdarstellung als Ergebnis seiner eigenen, ganz privaten Geschicklichkeit. Hat er es geschafft, den begehrten Posten erklommen, dann werden die Demütigungen der Verlierer schnell vergessen. Der Stolz sich ganz alleine durchkämpft und es geschafft zu haben, wird zum brüchigen Sockel des eigenen Selbstbewusstseins.Über solche verherrschenden Deutungen, über solche Individualisierungen, in denen der einzelne als seines Glückes Schmied erscheint, findet eine Ideologie der bürgerlichen Sachkenner auch noch Eingang in das Alltagsbewusstseins und in die Persönlichkeitsentwicklung derjenigen, die als Aussortierte unter ihr am meisten zu leiden haben.Solche Botschaften gibt uns Orientierung, und unterstützt uns bei der Wahrnehmung des Leistungsvermögens der Anderen bei uns etwas auszulösen, diese Anderen, zur Verbesserung meiner eigenen Marktchancen, auszuschalten. Dieses beruhigende Signal des fremden Leidens und des fremden Niedergangs auf dem Arbeitsmarkt gibt uns eine angstfreie Sicht der eigenen Lebenslag...