📘 Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Antisemitismus, Antizionismus, Israelkritik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im demokratischen Russland der 1990er Jahre wurde häufig ein Phänomen beobachtet, das es so eigentlich nicht hätte geben dürfen. In vielen Städten marschierten Männer in SA-ähnlichen Uniformen und schrien Parolen wie „Rossiya dla Russkih" (Russland den Russen) oder forderten die Deportation der Juden nach Israel und die der Kaukasier in die Türkei. An die Mauern gemalte Botschaften forderten die Bürger zu Boykotten gegen „jüdische Schieber" auf und appellierten an die Russen, nur russische Produkte bei Russen zu kaufen (vgl. Russische Nationale Einheit 2002). Verschiedene Gruppierungen rechtsextremistischer Prägung wuchsen wie Pilze aus dem Boden und verbreiteten ihren Aktionsradius scheinbar unaufhaltsam in allen Regionen. In jüdischen Gemeinden verbreiteten sich berechtigte Sorgen, Opfer von Anschlägen zu werden, die sich dann auch bewahrheiteten, als in einigen Synagogen des Landes Sprengsätze gefunden wurden.Der Präsident Boris Jelzin versprach, er werde entschiedener gegen den Antisemitismus und extremistische Gruppierungen vorgehen. Allen Versprechungen zum Trotz gab es weiterhin vereinzelt Überfälle auf jüdische Geistliche und Gemeinden und es wurden weiterhin Flugblätter und Publikationen antisemitischen Inhalts verbre...