📕 Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2, Sächsische Bildungsagentur Dresden (Referat Lehrerausbildung), Veranstaltung: Lehrprobe II. Staatsexamen (Sekundarstufe II), Sprache: Deutsch, Abstract: Unser Geschichtsbewusstsein ist durchdrungen von Geschichtsbildern und Mythen. Ein sich bis heute im Gedächtnis der Deutschen haltender Mythos ist der um den „eisernen Kanzler", der die Einheit von 1871 schuf. Bismarcks geschichtliche Größe ist jedoch eine Geschichte von Zufällen. „Ein paar für Preußen verlorene Schlachten, ein anderer Ausgang des preußischen Verfassungskonflikts von 1862, ein anderes Ergebnis des Krimkrieges, wodurch andere internationale Rahmenbedingungen für die Gestaltung Mitteleuropas gesetzt worden wären: Bismarcks Schöpfung wäre nicht entstanden." Und auch Bismarck selbst wäre - als einer von vielen in der Reihe der für Preußen tätigen Politiker - eine Fußnote in der Geschichte geblieben. Augstein charakterisierte Bismarck als miesen Despoten, großen Mann und großen Stilisten. Sicher ist basal festzustellen: er war von Zeit zu Zeit alles zugleich. Das positive und verklärte Bild über Bismarck überwog lange Zeit; auch heute noch scheint es, die Jahre der Bismarck-Zeit maßvoller in die neuere deutsche Geschichte einzuordnen, und mit ihr den Reichskanzler selbst. Unter den „großen Deutschen" nimmt er einen vorderen Platz ein. Dennoch: „Der erste, 1871 entstandene deutsche...