📘 Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität Wien (Institut für Germanistik), Veranstaltung: SE Das Volksstück, Sprache: Deutsch, Abstract: „Hanswurst, wer?", gefolgt von der Frage, warum ich über „so etwas" eine Arbeit schreibe, sind die Hauptreaktionen auf meine Darlegung, dass ich mich im Studium gerade mit dem Hanswurst beschäftige. Das Thema scheint weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein, so-gar in Wien, der Wahlheimat des Hanswurst, wo dieser als Namenspate des Wurstelpraters fungieren durfte. Die zweite Reaktion, welche nach dem „Warum" meines Themas fragt, und die vermeintliche „Unwichtigkeit" des von mir gewählten Forschungsgegenstandes impliziert, lässt sich gewissermaßen mit der ersten Reaktion beantworten. Denn, weil so viele den Hanswurst nicht mehr kennen, wird auch angenommen, er sei nicht weiter nennenswert. Die Gründe dafür, dass diese Ausformung der Lustigen Figur kaum mehr bekannt ist, sind in der Geschichtsschreibung zu suchen. Es war zu Beginn des aufklärerischen 18. Jahrhunderts, als die Wiener Haupt- und Staatsaktionen unter dem Prinzipal Joseph Anton Stranitzky ihren Höhepunkt und bald darauf schon wieder ihren Untergang erlebten. Alles, für das der Hanswurst stand, Freizügigkeit, Provokation, Improvisation, seine Körperbezogenheit, wich allmählich den neuen Idealen von Ordnung, Regel und Geist. Theaterreformer wie Gottsched legten ei-nen ersten Stein dafür, was große...