📗 „Von Losern und Quietschmäusen" ist eine ebenso unterhaltsame wie provokante „Antwort auf lieblose Zeiten". Anhand einiger Episoden aus dem Leben seines fiktiven Helden Lars schildert Rechtsanwalt Dr. Olaf Jansen die Verklemmtheit und den erotischen Notstand deutscher Nachkriegszeit sowie die schrecklichen und schrillen Folgen ihrer rigiden und repressiven Erziehungsmethoden. Wem alles Erotische und Sexuelle von Kindesbeinen an zur Sünde erklärt wird, dem gerät das Erwachsenwerden zu einer von unerreichbaren Sehnsüchten getriebenen und von apokalyptischem Schuldwahn gehemmten Schlitterpartie. Der lernt aber bestenfalls auch, durch die Härte, nicht Verhärtung des Denkens der zwischengeschlechtlichen Realität beizukommen und sich so einen ironisch-zynischen Schutzpanzer zuzulegen, hinter dem sich der „freizügige" Moralist unschwer erkennen lässt. Das Buch gibt im Kern der Hoffnung Ausdruck, dass sich Männer und Frauen in einer gar nicht allzu fernen Zukunft unverstellt begegnen.