📕 Dieses Buch setzt sich intensiv mit dem Leib-Seele-Problem auseinander. Hierbei geht es vordergründig darum, die Lösungsschwierigkeiten der wichtigsten Ansätze herauszufiltern und diese anschließend der exzentrischen Positionalität von Plessner gegenüberzustellen. In einer historischen Dreiteilung wird dem Leib-Seele-Problem mit seinen Wurzeln in der Antike, in der klassischen Neuzeit und dem „modernen" Geist-Gehirn-Problem Rechnung getragen. Der Materialismus stellt im aktuellen Diskurs das favorisierte Lehrmodell dar, weshalb diesem und seinen unterschiedlichen Ausprägungen ein besonderes Augenmerk geschenkt wird. Aufgrund einer regen Beteiligung der Hirnforschung an der Leib-Seele-Debatte werden die Positionen von Wolf Singer und Gerhard Roth in die Ausarbeitung einbezogen. Es zeigt sich, dass sowohl reduktiv als auch nicht reduktiv materialistischen Lösungsansätzen schwerwiegende Einwände gegenüberstehen. Scheitert der reduktive Materialismus spätestens an der Unerklärbarkeit der Qualia und dem Selbstbewusstsein, haben nicht reduktive Materialisten mit der Standhaftigkeit ihrer eigenen Position zu kämpfen. Konsequenterweise müssen sie entweder den Rückzug in den Reduktionismus antreten oder in einen unheilvollen Dualismus verfallen, der mit der Interaktion zwischen Körper und Geist zu kämpfen hat. Insofern scheint sich das Leib-Seele-Problem, ähnlich einem Teufelskreis, einer Lösung zu entziehen. Alternativ dazu entwickelte Plessner die Theorie der exzentrischen Posit...