📒 "Die Vorstellungen, mit denen die Kirche im Mittelalter auf das künstlerische Gestaltungsvermögen eingewirkt hat, sind uns heute, soweit es sich um symbolische und typologische Ausdrucksformen handelt, zum großen Teile fremd geworden. Die Erklärung hierfür liegt darin, daß die Beziehungen, die die mittelalterliche Schriftauslegung zwischen Altem und Neuem Testament, Mythologie, Sage, Geschichts- und Naturbetrachtung zu ergründen vermochte, vielfach recht ferne und willkürliche sind.Pflegen sich symbolische Auslegungen überhaupt nicht gerade auf einfachen Gedankengängen aufzubauen, so verdichtet sich der Schleier da noch mehr, wo solche Ideen durch die Phantasie des Künstlers auf einen abgekürzten Ausdruck gebracht werden. In noch höherem Maße aber macht sich die Ungebundenheit des Denkens im Gebiete der christlichen Typologie geltend, wo die Fülle der zu irgendeiner neutestamentlichen Begebenheit in vorbildliche Beziehung gesetzten Ereignisse ohne Heranziehung von Hilfsmitteln kaum übersehbar ist." [...]Der deutsche Historiker Prof. Dr. Wilhelm Molsdorf gibt mit dem vorliegenden Band einen umfassenden und detailreichen Führer durch den symbolischen und typologischen Bilderkreis der christlichen Kunst des Mittelalters. Mit neun historischen Illustrationen.Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1920.