📕 Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich Geisteswissenschaften (Geschichte)), Veranstaltung: Politische Fest- und Erinnerungskultur, 34 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Komponist und Dramatiker Richard Wagner ist ein „Mittler des Mittelalters" - für seine und für unsere Zeit. Seine Opern haben das Interesse am Mittelalter und an den alten Mythen wenn nicht geweckt, so doch deutlich belebt.
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Ohne Wagner wären wahrscheinlich viele der bedeutendsten Sagen und ihre schriftlichen Überlieferungen heute nur noch einem kleinen Kreis von Mediävisten und Mittelalterfreunden bekannt. „Wer allerdings meint, aus Wagners Werken etwas Zuverlässiges über das sog. Mittelalter, die mittelalterlichen Dichtungen und Sagen zu erfahren, der irrt gründlich." Seine Opern sind durchzogen von historischen Ungenauigkeiten und Fehlern, die in den folgenden Kapiteln dieser Arbeit noch angesprochen werden sollen, und selbst die mythische Welt des Mittelalters hat der Dichterkomponist nicht getreu ihren Quellen wiedergegeben.
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Herfried MÜNKLER schreibt in seinem Essay 'Richard Wagner' im Sammelband 'Deutsche Erinnerungsorte' von Etienne FRANÇOIS und Hagen SCHULZE über den Dichterkomponisten: „Mit der Person und dem Werk Richard Wagners lassen sich zahlreiche materielle wie immaterielle, reelle wie symbolische Erinnerungsorte assoziieren." Wagner hat durch seine Musikdramen Städte und Landschaften wie Nürnberg, Brabant oder die Wartburg „mit mythischem Sinn aufgeladen" und „ihrer tagtäglichen Profanität überhoben". Durch seinen Ring wurde die Rheinromantik des 19. Jh. verstärkt, die Tetralogie aber auch der Parsifal machten den ‚Deutschen Wald' zum romantischen Erinnerungsort. Wagners Einfluss auf König Ludwig II. hat ganz entscheidend die Gestaltung Neuschwansteins beeinflusst und durch das eigens für den Komponisten gebaute Bayreuther Festspielhaus ist aus einer fränkisc