📗 Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Indologie, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Veranstaltung: Südasienethnologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die indische Praxis der Dowry, der Mitgiftzahlungen der Familie der Braut im Rahmen einer Hochzeit, wird vor allem mit Negativschlagzeilen verbunden: Immer wieder liest man von sogenannten Dowry-Morden, bei denen junge Bräute von der Schwiegerfamilie mit hohen Dowry-Ansprüchen terrorisiert werden, bis diese Selbstmord begehen, oder umgebracht werden, damit die Familie durch eine Wiederverheiratung des Sohnes erneut Dowry erhalten kann. Dabei ist die Dowry-Praxis seit Jahren gesetzlich verboten. Dowry wird gemeinhin mit einer Geringschätzung und Diskriminierung der Frau verbunden und als einer der Gründe betrachtet, warum weiblicher Nachwuchs in Indien als Bürde betrachtet wird und unerwünscht ist. Dem gegenübergestellt wird die (mittlerweile weniger gängige, aber von einigen Gruppen noch praktizierte) Zahlung eines Brautpreises an die Familie der Braut von Geschlechterforschern als Ausdruck der Wertschätzung der Frau interpretiert. Der von Vielen behauptete Wandel diverser Gruppen in ganz Indien von einem Brautpreis- zu einem Dowrysystem wird daher als eine Verschlechterung des Status der Frau gesehen.In dieser Arbeit soll die Debatte um Brautpreis und Dowry vor dem Hintergrund des sozialen Stellenwertes von Frauen in Indien betrachtet werden. In Kapitel 2 werden zunächst mythologische Grundlage...