📓 Die Stadt Gadara, heute Umm Qais, liegt im Nordwesten von Jordanien südöstlich vom See Genezareth. Die dort ausgegrabene frühchristliche, fünfschiffige Basilika, ihre Dokumentation und Deutung, ist Gegenstand des vorliegenden Buches. Im Evangelium wird Gadara bei Matthäus 8, 28 bis 34, erwähnt - als Stadt, in der das Wunder der Dämonenaustreibung stattfand. Die These, nach der es sich bei der Basilika um diesen biblischen Ort handelt, wird vom Autor erörtert. Die topographische Lage der Basilika über einem bedeutenden paganen Mausoleum und seine Verbindung mit einer großen frühchristlichen Krypta lassen darauf schließen, daß es sich bei der Stelle, an der sich einst die Basilika erhob, nach Ansicht der Bewohner Gadaras um einen heiligen Ort (locus sanctus) handelte. Darauf verweisen die Überreste zahlreicher, wichtiger Persönlichkeiten, die auf dem Areal der Basilika bestattet wurden. Seit der Spätantike bildete die Stadt ein christliches Pilgerziel, wofür die für den Raum der Dekapolis einzigartige fünfschiffige Basilika spricht.Darüberhinaus behandelt die vorliegende Arbeit den Typus der fünfschiffigen Basiliken im Mittelmeerraum und liefert damit erstmals einen kompletten Überblick über diesen Bautypus. Auch Bauornamentik, Bauglieder, Mosaiken und liturgisches Mobiliar der frühbyzantinischen Zeit kommen zur Darstellung.