📙 Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 2.0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Kunstgeschichte Erlangen), 57 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Chemnitzer Theater (1837/8) kann man als typisches Beispiel der deutschen Theaterbaugeschichte bezeichnen. Es lässt sich gut in die Anfänge des bürgerlichen Theaterbaus einordnen. Es war zwar nicht eines der ersten, aber doch ein relativ frühes Beispiel dafür. Die Theatergeschichte in Chemnitz spiegelt einen Teil der Entwicklungsgeschichte der Stadt - von einer Kleinstadt zu einer großen Industriemetropole - wider. Sie zeigt auch, dass das Chemnitzer Bildungsbürgertum dem bereits etablierten Leipziger und Dresdner nicht nachstehen wollte und sich selbstbewusst gab. Natürlich konnte der Bau des "Actientheaters" nicht die Qualität eines höfischen Baus wie beispielsweise der kurz danach erbauten Semperoper haben, aber im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten einer Actiengesellschaft wurde doch ein Gebäude geschaffen, mit dem sich die Stadt präsentieren konnte.
Die Analyse des ersten Zustands zeigt, dass sich der Architekt Heinig wahrscheinlich an den Anweisungen, die der Architekturtheoretiker Stieglitz (1797) vorgab, orientierte und eventuell auch an Bauten, die er während seiner Studienzeit kennengelernt haben könnte, so z. B. das Isartortheater in München.
Mit einem Umbau von 1865 versuchte man, einige Mängel, die sich schon bald zeigten, abzumildern oder zu beseitigen. So wurden sowohl an der räumlichen Aufteilung und Dekoration (großzügiges Foyer, Gestaltung des Zuschauerraumes) als auch an der technischen Ausstattung des Theaters Änderungen vorgenommen. Letztere sollten vor allem Sicherheitsmängel im Bereich der Treppen und Korridore beheben und Verbesserungen im Zuschauerraum bringen.
Erneute Umbaumaßnahmen waren 1924 aufgrund der neuen baupolizeilichen Vorschriften erforderlich. Das hatte zur F