📘 Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Kindesmisshandlung ist nicht erst in unserer Zeit ein Problem geworden. Man erinnere sich nur an dem im 19. Jahrhundert verfassten Roman von Charles Dickens (1837) „Oliver Twist" (Hervorhebung d.V.)‚ die das Schicksal verwahrloster und vernachlässigter Kinder im englischen Frühkapitalismus beschreiben. Während aber das historische Gedächtnis in unserer Gesellschaft eher kurz ist‚ wurde die letzte Dekade Zeugin einer wahren Explosion an den verschiedenen Formen von Gewalt‚ die zwischen Familienmitgliedern stattfinden können und stattfinden. Es vergeht kaum ein Tag ohne dass man in Zeitungen‚ im Fernsehen oder im Radio auf einen Betrag stößt‚ der sich entweder direkt oder indirekt auf solche Themen wie die Misshandlung von Kindern und Frauen‚ das Verprügeln oder die Gewalttätigkeit und Kriminalität von Teenagern bezieht. Zudem ist in den letzten Jahren das Forschungsinteresse an und die Gewinnung von Wissen über die verschiedenen Aspekte der familiären Gewalt expotentiell gewachsen. Wie viele Kinder jedoch in Deutschland von Kindesmisshandlung betroffen sind‚ lässt sich nur schwer ermitteln. Nach den Zahlen des Bundeskriminalamts in Wiesbaden wurden in Deutschland im Jahr 2006 12.765 Fälle wegen Kindesmisshandlungen registriert. Die Dunkelziffer dieser Vorkommnisse liegt nach Experten wesentlich höher (vgl. BMFSFJ 2008‚ S.4).
Um die Problematik der Kindesmisshandlung besser begreifen zu können‚ ist es notwendig‚ die Hindergründe genau zu erforschen. Hierbei ist es zu wenig‚ lediglich die Lebensgeschichte der Täter zu ergründen‚ um damit mögliche Rückschlüsse auf die Tat ziehen zu können. Vielmehr müssen gesellschaftliche Bedingungen‚ Lebensbelastungen wie Armut und Arbeitslosigkeit mit einbezogen werden und somit der Zusammenhang zwischen persönlicher und ge