📙 Die Zeit, in welcher es den Anschein hatte, als halte man jedes positive Wissen für einen Ballast, der das Schiff der Spekulation im schnellen Segeln nur hindere, scheint zu Ende zu gehn. Immer mehr drängt sich die Überzeugung auf, dass, wenn auch nicht die Philosophie einer sogenannten positiven Basis bedarf, doch den Philosophen vor der Gefahr, den Boden zu verlieren und in nebulose Hirngespinste zu geraten, Nichts so sichert, wie gründliche Kenntnisse. Von den Zweigen aber des positiven Wissens scheinen es mir heutiges Tages vornehmlich zwei zu sein, auf welche sich, wer Philosophie zu seinem Lebensberufe macht, mit Eifer zu legen hat, es sind die theologischen und die naturwissenschaftlichen Studien. Nicht nur, weil in diesen Gebieten der Philosophie am Meisten zu tun übrig gelassen, halte ich dies für notwendig, sondern weil beide, eben ihres ganz heterogenen Charakters wegen, sich ergänzen und gerade so zusammengehören, wie auf der Schule Sprachen und Mathematik. [...]Der Philosoph Johann Eduard Erdmann stellt in seinem vorliegenden Werk die Frage "Natur oder Schöpfung?" an die Naturphilosophie und Religionsphilosophie.Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahr 1840.