🔖 "Das achtzehnte Jahrhundert hatte in heißen, blutigen Kämpfen geendet, und wie einst der tapfere Held Riwalin in seiner Sterbestunde dem männlichen Tristan das Dasein gegeben, so hatte das scheidende Jahrhundert noch in seinen letzten Momenten die Anerkennung der Menschenrechte erzeugt.Wiedergeboren in dem Bewußtsein der Völker, mußte endlich die Freiheit aus dem Geiste Einzelner in die Wirklichkeit treten für Alle. Eine Gottheit erschien sie auf der Erde, aber die Menschheit war noch nicht vorbereitet, nicht rein genug, für ihren Kultus.Königtum, Adelsmacht, Priestergewalt wurden in Frankreich auf dem Altar der Freiheit geopfert, ohne daß diese heimisch werden konnte. Sie floh die bluttriefenden Kämpfer. Selbstsüchtiger Parteistreit, wilde Anarchie zerrissen das unglückliche Land und verbreiteten sich von dort über ganz Europa. Nicht den Frieden, nicht die Entsagung fordernde gleiche Berechtigung für Alle, schien man unter der Erklärung der Menschenrechte verstanden zu haben, sondern ein geistiges Faustrecht, nach dem Jeder nur für den persönlichen Vorteil kämpfte. Die unausbleibliche Folge davon mußte der Sieg des Stärksten, die unumschränkte Herrschaft Napoleons sein." [...]Prinz Friedrich Ludwig Christian von Preußen lebte von 1772 bis 1806. Er starb im Gefecht der preußischen Truppen gegen die Soldaten der französischen Armee unter Napoleon Bon Aparte.Fanny Lewald beschreibt in dem vorliegenden Werk auf wunderbare Weise die Zeit am Ende des 18. und Beginn des 19....