📒 In diesem Buch wird die Thematik des Sicherheitsempfindens von Haftinsassen erstmals aus einem umfassenden, mehrdimensionalen Blickwinkel erforscht. In einer qualitativen Studie stellt die Autorin die Frage, wie Menschen, die in Unfreiheit in einem totalen System untergebracht sind, ihre ganz persönliche Sicherheitslage empfinden. Untrennbar mit den hohen Mauern jeder Strafvollzugseinrichtung ist der Anspruch der Bevölkerung nach Sicherheit vor gefährlichen Straftätern verbunden. Mauern, Stacheldraht und Kameras sind das Sinnbild für den Schutz der Bevölkerung vor der dahinter lauernden Kriminalität. Sie versprechen Sicherung nach außen- aber auch Schutz nach innen? Wie sicher fühlen sich Inhaftierte gemeinsam eingeschlossen mit anderen Tätern, dem vereinnahmenden Regelwerk- und der eher menschenfeindlichen Umgebung eines Gefängnisses ausgesetzt?Zunächst werden der Sicherheitsbegriff und das Sicherheitsverständnis im deutschen Justizvollzug dargelegt. Anschließend ergeht die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu Sicherheit im Strafvollzug, welche Anknüpfungspunkte für die weitere Forschungsarbeit auf diesem Gebiet liefert. Die vorliegende Studie bezieht sich auf die theoretischen Rahmen der frühen Untersuchungen von Gresham M. Sykes' "The society of captives", sowie Erving Goffmans "Asyle". Konkret werden Goffmans Theorie des Selbstbildangriffs und Sykes' Theorie der Schmerzen des Freiheitsentzuges als Bezugsrahmen genutzt, auf den in den folg...