📕 Книга "Der Fußfall Barbarossas und die Forderung Heinrichs des Löwen nach Goslar in Chiavenna. Von Fiktionen und Handlungsspielräumen".
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität zu Köln (Historisches Institut), Veranstaltung: Friedrich I. Barbarossa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rolle der Begegnung von Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa in Chiavenna wird gemeinhin als der Wendepunkt in den Beziehungen zwischen den beiden angesehen. Das Bild, das die Quellen aus der Rückschau über die Vorgänge in Chiavenna zeichnen, ist angetan, den Herzog als überheblich, undankbar, als Rechtsbrecher und Erpresser erscheinen zu lassen. So hat die Forschung ihn denn auch oftmals gesehen. Die Rollen sind klar verteilt: Der Kaiser als der um Hilfe bittende, der dem Herzog in seiner Verzweiflung und um des Reiches willens sogar zu Füßen fällt und andererseits der sture und hartherzige Sachsenherzog, der sich verweigert und seinen Vetter im Stich lässt.
Doch hat es sich so zugetragen? In der älteren Forschung ging man von einer Machtprobe zweier Vertreter einander entgegengesetzter Dynastien aus: einer vermeintlichen Erbfeindschaft zwischen Welfen und Staufern. Diese habe dann letztlich auch zur Entmachtung des Löwen geführt.
In dieser Arbeit soll zunächst gezeigt werden, dass im Gegenteil Heinrich der Löwe und Friedrich Barbarossa ein geradezu symbiotisches Verhältnis pflegten, ja dass Heinrich die „zuverlässigste Stütze Barbarossas" war und wohl auch eine entscheidende Rolle bei der Königswahl Friedrichs gespielt hat, wie jüngst hervorgehoben wurde . Die Verbindungen der Vettern waren also - dies eine These, die hier aufgestellt werden soll - auch nicht durch einseitige Begünstigung, sondern durch ein Verhältnis nach dem Grundsatz des do ut des charakterisiert. Das rückt auch Heinrichs Rolle in Chiavenna in ein anderes Licht. Leistung verlangte offenbar nach adäquater Gegenleistung: ist der Kaiser von diesem Grundsatz abgerückt, indem er die Belehnung mit Goslar als Kompensation für militärische Hilfe verweiger