📖 Unfreiwillige Arbeitslosigkeit wird in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur in aller Regel mit Unvollkommenheiten auf dem Arbeitsmarkt und einer daraus resultierenden überhöhten Lohnsetzung in Verbindung gebracht. Demgegenüber wird in der vorliegenden Arbeit aus theoretischer Sicht die Frage gestellt, ob unfreiwillige Arbeitslosigkeit auch völlig unabhängig vom Lohnsatz und den ihn beeinflussenden Faktoren zustandekommen kann, und zwar als Folge monopolistischer Konkurrenz auf den Gütermärkten. Insbesondere wird dabei untersucht, ob sich ein solcher Zusammenhang auch als langfristiges Gleichgewichtsphänomen nachweisen lässt. Formale Grundlage der Analyse ist ein deterministisches Ramsey-Modell einer stationären Ökonomie mit Produktdifferenzierung und expliziter Modellierung des Investitionsverhaltens der Firmen. Als zentrales Resultat lässt sich festhalten, dass lohnunabhängige Arbeitslosigkeit der genannten Art zwar durchaus als theoretische Möglichkeit in Betracht kommt, die empirische Relevanz hingegen eher kritisch zu beurteilen ist.