📖 Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Goethes Lyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bekanntheit des Gedichtes An Werther, das hier zum Thema gemacht werden soll, speist sich zu einem großen Teil daraus, in die Goethesche Trilogie der Leidenschaft aufgenommen worden zu sein. Innerhalb der Trilogie hat die Literaturwissenschaft allerdings zeitlebens die Elegie ins Zentrum der Forschung gestellt und An Werther häufig als bloßes Präludium und Aussöhnung, ja sogar als einen etwas schwach geratenen Epilog gesehen. Nach den überwiegend biographischen Interpretationen der älteren ist die neuere Forschung dazu übergegangen, andere Ansatzpunkte zu finden. So versuchte etwa Marianne Wünsch zu zeigen, dass sich in der Trilogie eine „Totalkatastrophe des Sinnes" ereigne, die „das nahende Ende eines Denk- und Literatursystems" zeitige. In solchen Unterfangen wurde jedoch, wie Bernd Witte feststellt, ein Abstraktionsgrad erreicht, der „die spezifische historische Konkretion des Textes verfehlt". Mit einer Gruppe von Publikationen, in denen diese „Konkretion" im Gegenteil kaum zu wünschen übrig lässt, sind solche angesprochen, die sich der Trilogie in psychoanalytischer Perspektive zu nähern suchen. In ihnen wird allerdings teilweise dazu geneigt - da sie zuvörderst am Menschen Goethe interessiert sind -, vom Text auf die Biographie u...