📖 Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Germanistik), Veranstaltung: Theodor Fontane, Sprache: Deutsch, Abstract: L'Adultera versteht sich nicht von selbst. Man mag verwundert sein, über diesen fast reißerischen Titel, der allzu freizügig die Quintessenz der Handlung vorwegnimmt. Vielleicht liegt darin aber auch schon eine erste Erklärung für die Wahl eines italienischen Wortes. Es kaschiert in wohlklingender Weise die wenig schmeichelhafte deutsche Bezeichnung ‚Ehebrecherin' und bringt es dennoch auf den Punkt. Fontane verweist mit diesem Titel auf das gleichnamige Gemälde, das nicht nur titelgebend ist, sondern, zumindest als Kopie in das Geschehen Eingang findet. Fontane erschließt sich damit schon im Titel das ganze Feld, auf dem er seine Geschichte ausbreiten wird. Malerei, Kunst im weitesten Sinne, werden zu Bezugsgrößen, zu Symbolträgern der Handlung und Italien zum Fluchtort der Liebenden. Mit den jeweiligen Zusätzen zum Titel, ‚Novelle' oder ‚Roman', stellt sich ein zweites Problem. Für beide Bezeichnungen gibt es Anhaltspunkte. Wie auch bei den späteren Werken Fontanes lässt sich hier die Handlung im Kern zurückführen auf einen Gesellschaftsskandal, der nicht nur die Berliner Presse, sondern auch unseren Autor interessiert hat und der sich durchaus als novellentauglich erweist. Allein die Länge der Fontanischen Adaption und die Finesse, mit der er die Tragweite der Gesc...