🔖 "Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit vollzieht sich so langsam und allmählich, daß man keine bestimmte Periode, geschweige denn ein einzelnes Ereignis als Anfangs- oder Endtermin der beiden Zeiten annehmen kann.Unter den Bestrebungen, die aus den Ideen des Mittelalters herauszuführen, an das Altertum geistig und künstlerisch anzuknüpfen und doch schöpferisch und selbsttätig sich zu erweisen suchen, sind die aus Italien entstammenden, dort und in Deutschland zur lebendigsten Entfaltung gelangten am wichtigsten. Sie gehören dem 13. bis 16. Jahrhundert an, bilden den Inhalt einer bewegten Epoche, die dem Mittelalter nicht zugerechnet werden kann, obwohl sie ihm zeitlich nahesteht und noch nicht als Bestandteil der Neuzeit erfasst werden mag, obwohl sie ihr inhaltlich verwandt ist. Aus diesem Grunde fasst man diese Zwischenperiode als ein eigenartiges Ganzes zusammen, gewährt ihr eine besondere Betrachtung und bezeichnet sie mit selbständigem Namen, dem der Renaissance, d.h. der Wiedergeburt, nämlich des Altertums in Kunst, Wissenschaft und Leben, und dem des Humanismus, der Menschheitsbildung, der vollkommenen Entfaltung der innerlichen und äußerlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen."Dieses Buch über die Renaissance und Humanismus in Italien und Deutschland ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1882. Illustriert mit zahlreichen historischen Abbildungen.