📙 Seit es herrschende und unterdrückte, ausbeutende und ausgebeutete Klassen gibt, hat es auch Auflehnungen der letzteren gegen die ersteren gegeben, haben sich Staatsmänner und Philosophen, Ehrgeizige und Schwärmer gefunden, welche gesellschaftliche Reformen zur Milderung oder Beseitigung des Ausbeutungsverhältnisses in Vorschlag brachten. Will man alle diese Bestrebungen unter den Begriff Sozialismus zusammenfassen, so ist der Sozialismus so alt wie die Zivilisation. Hält man sich jedoch an bestimmtere Erkennungsmerkmale als das bloße Verlangen nach einem Gesellschaftszustand der Harmonie und des allgemeinen Wohlstandes, so hat der Sozialismus der Gegenwart mit dem irgend einer früheren Epoche nur soviel gemein, dass er wie jener der Reflex der besonderen Natur der Klassenkämpfe seiner Zeit ist. Überall drückt die Struktur der Gesellschaft, auf deren Boden er gewachsen ist, dem Sozialismus der Epoche ihren Stempel auf.Dieses Buch über Ferdinand Lassalles Reden und Schriften, mit einer biographischen Einleitung, ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe von 1892.Der vorliegende erste Band stellt unter anderem Ferdinand Lassalles sozialpolitische Reden und Schriften vor der Agitation für den allgemeinen Deutschen Arbeiterverein samt den anschließenden Streitschriften dar.Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte ...