📒 Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Archäologie, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Archäologie des antiken Mittelmeerraumes), Veranstaltung: Politische Symbolik in der römischen Bildkunst, 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird ein Lösungsansatz zur Interpretation der Darstellungen auf dem Fries der Trajanssäule versucht, der nicht von einem einheitlichen Dekodierungssystem, sondern von einer an die Bedürfnisse verschiedener Adressaten angepassten semiologischen Mehrdeutigkeit ausgeht. Die Darstellungen sind innerhalb des architektonischenn Settings und auf der Säule selbst so angebracht, dass durchaus unterschiedliche Betrachter aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit unterschiedlichem kulturellem oder beruflichem Background dazu 'Ja' sagen konnten. Einerseits wird das traditionelle Misstrauen des stadtrömischen Bürgers gegen das Militär beschwichtigt, indem die Darstellung physischer Gewaltakte auf ein Minimum reduziert bleibt und im Gegenzug die logistischen, technischen und wissenschaftlichen Leistungen des Feldzuges gegen die Daker hervorgehoben werden; andererseits werden persönliche Leistungen und Eigenschaften Traians als Voraussetzungen des römischen Sieges propagiert. Das Militär mit dem Kaiser an der Spitze sollte hier in der Rolle eines gesellschaftlichen Vorbildes präsentiert werden, indem es zugleich als Versorger der öffentlichen Hand, als Träger militärischer und ziviler Tuge...