📕 Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Kategorisierungen und Definitionen des Expressionismus gibt es viele: Angefangen bei der schlichten Einordnung als literaturhistorische Epoche, über das Herausdifferenzieren verschiedener inhaltlicher und stilistischer Wesensmerkmale, bis hin zur Charakterisierung als abstrakte, undefinierbare Bewegung, deren Programmatik zutiefst heterogen und ambivalent ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die Definitionsversuche um einen wichtigen Punkt zu erweitern, bzw. einen kleinsten gemeinsamen Nenner innerhalb der expressionistischen Literatur zu finden, der als allgemeingültiges Definitionsmerkmal auf sämtliche literarischen Produkte dieser „Epoche" angewandt werden kann. Dieses gemeinsame Merkmal, das dem Expressionismus trotz seiner Heterogenität die Möglichkeit einer geschlossenen Definition und Begriffsbestimmung geben könnte, soll als metaphysisches Moment charakterisiert werden, das durch die Umsetzung eines Ästhetitiserungspostulates den Expressionismus sowohl von vorangehenden literarischen und philosophischen Epochen abhebt, als auch von anderen metaphysischen Modellen dieser Zeit. Mit seiner Forderung nach einer Ästhetisierung des Lebens und der künstlerischen Umsetzung dieses Postulates soll der Expressionismus damit v.a. als philosophische bzw. weltanschauliche Bewegung charakterisiert werden, deren Ziele nicht nur durch die Kunst erreicht werden, sondern auch in der Kunst selbst liegen. Daher wird auch nicht nur an spezifischen Quellen (insbes. Der Lyrik) gearbeitet, sondern zur Untersuchung der Fragestellung auch und insbesondere auf den Expressionismus in seiner Gesamtheit betrachtende Arbeiten zurückgegriffen werden (u.a. Vietta), sowie auf philosophische Schriften, die sich mit der Thematik „metaphysische Ästhe