📙 Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1,3, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 60er Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs fand man in der öffentlichen Debatte viele lobende Worte für die Arbeiter auf Zeit, die nicht nur zu einer wachsenden Produktion beigetragen, sondern sich durch ihre Sozialabgaben und ihre - entsprechend ihres Alters von 18-45 Jahren - geringen Ansprüche außerdem positiv auf das Rentensystem ausgewirkt hätten. So kam der Staatssekretär Kattenstroth 1966 zu dem Urteil: „Man kann hiernach wohl sagen, dass die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte nicht nur für die Wirtschaft selbst einen Gewinn, sondern auch für die Gemeinheit weitaus mehr Vorteile als Nachteile bringt."Gut 40 Jahre später hat sich in der öffentlichen Debatte um die ehemaligen „Gastarbeiter" aus der Türkei einiges verändert. Begriffe wie „Integrationsverweigerung", „Parallelgesellschaft" und „bildungsfernes Milieu" sind heute übliche Schlagworte in Diskussionen um die 2.7Millionen Bürger türkischer Abstammung. Gerade in den letzten Wochen wurde noch einmal deutlich, dass es sich dabei keinesfalls um eine sachliche Auseinandersetzung mit vorhandenen Problemen handelt, sondern das Thema mit einer starken Emotionalität behaftet ist.