📒 Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum jemand hat so hautnah über die Auswirkungen des nationalsozialistischen Terrors geschrieben wie der jüdische Romanist Victor Klemperer. Klemperer war kein klassischer Held des Widerstands, der durch besonderen Witz, Charme oder Mut überlebt hat. Er war ein Mensch, der unter Ängsten litt, manchmal ungerecht war, sich irrte, aber eben auch durchhielt bis zum Letzten, weil er sich durch Nichts und Niemanden davon abbringen ließ, Zeugnis abzulegen. Zeitlebens führte er Tagebuch und notierte akribisch alles, was sich in seinem Leben zutrug. So schildert der in Dresden lebende Klemperer, wie sich der gewöhnliche Faschismus nach und nach in den Alltag einnistet. Im Aufbau-Verlag erscheinen 1995 jene Tagebücher, die Victor Klemperer zwischen 1933 und 1945 geschrieben hatte. Binnen kurzer Zeit avancieren die beiden Bände mit dem Titel "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten" zum Bestseller und werden vier Jahre später für das Fernsehen verfilmt (1999, ARD). Seither ist der Name Victor Klemperer in Deutschland ein fester Begriff.Auch sein Buch LTI - Notizbuch eines Philologen, eine Sprachanalyse des Dritten Reichs, die auf den Aufzeichnungen der Tagebücher basiert, wurde ein Kultbuch. In seinem Werk LTI, das eine profunde Kritik an der Sprache des Dritten Reichs liefert, verbindet Klemperer in seiner Darstellung sowohl wissen...