📙 Wer sich kritisch mit dem Entwurf digitaler Hardware befa13t, dem miissen folgende zwei Tatsachen auffallen: In der Praxis wird der Entwurf heute noch vielfach als Bastelei mit Impulsschaltungen betrieben. Es handelt sich dann nicht um eine Inge nieurstatigkeit, denn es werden keine klaren Methoden angewandt, sondern eher um eine kiinstlerische Tatigkeit, bei der die Intuition eine wesentliche Rolle spieIt. Dies kommt auch in der Dokumentation zum Ausdruck, welche nur der Reproduzierbarkeit der entworfenen Hardware dient und nicht den Nachvollzug des Entwurfs als Abfolge definierter Entwurfsschritte ermoglicht. In der Lehre wird der Entwurf fast ausschlie13lich anhand von Rech nerzentraleinheiten behandelt, als befasse sich der iiberwiegende Teil der Entwurfsingenieure in der Praxis laufend mit derartigen Aufgaben. In Wirklichkeit jedoch sind die Entwurfsaufgaben von einer bunten Vielfalt und haben in den meisten Fallen mit Rechnerzentraleinheiten so gut wie nichts zu tun. Seit dem Jahre 1966 habe ich mich bemiiht, diesen beiden Tatsachen zu begegnen, d. h. den Entwurf digitaler Hardware zu systematisieren. Das Ergebnis dieser Bemiihungen ist das vorliegende Buch. Das hier dargestellte Verfahren hat sich inzwischen bei vielen praktischen Auf gaben bewahrt. Selbstverstandlich spielt die Intuition bei einzelnen Entwurfsschritten immer noch eine Rolle, aber eine weniger dominante: Sie beeinflu13t nur noch d.en Schaltungsaufwand, wahrend sie vorher tiber Funktionieren oder Nic...