🔖 Die Anregung zu dieser Arbeit gaben auffällige, bis dahin noch wenig geklärte Betriebserscheinungen an stehenden Gleichdruck Ölmaschinen, mit denen ich mich als Leiter des Prüffeldes der Güldner Motoren-Gesellschaft Aschaffenburg zu befassen hatte. Es zeigte sich, daß bei den größeren Typen die vom Anfahren bis zur vollen Betrie bs wärme eintretende ungleiche Wärmedehnung von Gestell und Steuerung das freie Spiel der Einlaß- und Auslaßorgane merklich veränderte. Namentlich an größeren Teerölmotoren, die durch die Vorlagerung des Zündöltropfens besonders empfindlich für Veränderung des Zünd zeitpunktes sind, störten diese Wärmedehnungsunterschiede, indem sie das Anlaufen der kalten Maschine erschwerten, sowie wichtige Ver brennungs- und Getriebevorgänge nachteilig veränderten. Die theoretische Verfolgung dieser Erscheinungen ließ es zweck dienlich erscheinen, auch solche Gleichdruck-Ölmaschinen, die in ihrem Aufbau und in ihrer Steuerungs anordnung von den Güldner-Motoren abweichen, zu vergleichenden Untersuchungen heranzuziehen; dabei ergab sich - wie vorauszusehen -, daß die Ungleichheit der axialen Wärmedehnungen bei allen nach dem Diesel-Verfahren arbeitenden Verbrennungsmaschinen mit der Zu- oder Abnahme der Betriebswärme unerwünschte Veränderungen in den Steuerungseingriffen hervorruft und daß ein Unterschied hierbei nur in der Größe der Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Eingriffsperioden besteht.