📙 2 der Kundenwerbung mit der wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit seines Berufes nicht in Ein1dang zu stehen schienen. So konnte es geschehen, daB die Entwicklung in zwei Rich tungen iiber ihn hinweggegangen ist, einmal durch die Ent stehung eines neuen Berufsstandes, der Drogisten na.mlich, der frei von gewissen Fesseln und Voraussetzungen sich eines Telles des Warengebietes bemii.chtigte, das bisher alleinige Domane des Apothekers gewesen war, zum zweiten aber durch die Entwicklung der Heilmittelindustrie. Ein sehr groBer Teil unseres Arzneimittelschatzes, und zwar zahlreiche Arzneimittel von groBtem Werte und Mchster wissen schaftlicher Bedeutung sind nur im Rahmen unserer chemisch pharmazeutischen Industrie iiberhaupt denkbar. Es ist aber nicht wunderbar, daB im Gefolge dieser "Sterne" sich ein zahl loses Heer weniger bedeutungsvoller Prii.parate einstellte, und man kann sich auch nicht wundern, daB diese Erzeugnisse auf der Suche nach dem Absatz diejenigen Vertriebsmoglichkeiten bevor zugten, bei denen sie auf die geringsten Schwierigkeiten zu rechnen hatten. Dadurch wurde naturgemaB die Existenzbedingung des Drogisten gebessert, wahrend der Kundenkreis des Apothekers im gIeichen MaJle zuriickging. Der Apotheker war es durch Generationen hindurch ge wohnt, seine Tii.tigkeit und seine Rechte nach amtIichen Vor schriften geregelt zu sehen, es kann daher nicht wundernehmen, daB er zunii.chst eine anderweitige amtliche Regelung seiner Gerechtsame und amtlichen S...