🔖 Die meisten Lebewesen miissen, wie der Mensch, fUr Ruhe und Bewegung dauernd oder doch zeitweilig einen "festen Boden unter den FiiBen" haben. In der Regel ist ihnen die Erdoberflache direkt oder indirekt diese Stiitze; sie sind Bodenbewohner. Das gilt auch fiir viele Tiere im Wasser. Nur vergleichsweise selten wird die Tragkraft der Wasseroberflache geniitzt, in besonderer Weise etwa von den zu den Wanzen gehorenden Wasserlaufern, die sich, getragen von der Oberflachenspannung, geschickt auf Teichen oder Bachen tummeln. Indessen, der freie Wasser-oder Luftraum ist ja keineswegs leblose Wiiste. Es gibt eine immerhin betrachtliche Zahl - meist kleiner - Tiere und Pflanzen, die eine mehr oder weniger lange Spanne ihres Lebens, ja ihr ganzes Da sein fern vom Boden frei im Wasser verbringen. Ein Dauer bewohner des Luftraums ist nicht bekannt. Jeder aber weiB, daB Tiere aus den verschiedensten Gruppen gute Flieger sind. Wir nehmen es als so selbstverstandlich hin, wenn wir sehen, wie die Mowe sich im Winde wiegt, die Biene von Bliite zu Bliite eilt, die Fledermaus in der Dammerung dem Insektenfang obliegt. Der Mensch ist recht stolz darauf, daB auch ihm schlieBlich mit den Mitteln moderner Technik die "Eroberung der Luft" gelang. Aber es mag uns nachdenklich sti mmen - die Pioniere des Menschenfluges hat es immer beschaftigt -, daB der Natur dies Wagnis mehrfach und schon vor Millionen von Jahren gegliickt ist.