📙 Zu der Zeit, als im vergangenen Sommer das Deutsche Reich auf der Kolumbusausstellung grofsartige Triumphe feierte und zahlreiche Deutsche auf den prachtvoll ausgestatteten Luxuszugen zwischen Newyork und Chicago die amerikanischen Eisenbahnen von ihrer glanzendsten Aufsenseite kennen lernten, hat das europaische und auch das deutsche Kapital mit diesen Bahnen recht trube Erfahrungen gemacht. Den aufmerksamen Beob achter konnte allerdings der Zusammenbruch so vieler der dortigen Eisen bahnen kaum uberraschen. Er konnte hOchstens uber den Zeitpunkt zweifelhaft sein, denn man glaubte vielfach, dafs die reichen Einnahmen aus dem Weltausstellungsverkehr die Eisenbahnen wieder einige Zeit uber Wasser halten wurden. Eine Finanz- und Verkehrspolitik, wie sie die amerikanischen Eisenbahnen nun schon seit vielen J ahren betreiben, ware in einem Lande mit weniger reichen Hilfsquellen als Amerika, selbst fUr kurze Zeit nicht aufrecht zu erhalten gewesen; aber auch in Amerika, das hat der vergangene Sommer gezeigt, wachsen die Baume nicht in den Himmel. - Wenn nun ein Amerikaner, der die Finanzpolitik seiner Bahnen kennt, gleichwohl sein Geld in ihren Werthen anlegt, so weifs er recht gut, welche Gefahr er dabei lauft. In Deutschland haben grofse Kreise davon kaum eine Ahnung. Der deutsche Privatmann, ja selbst der Geschafts mann, halt die Sicherheit amerikanischer Eisenbahnunternehmungen fUr nahezu dieselbe, wie die guter deutscher Privatbahnen. Wenn er also z. B.